Sportlich: Turnbeutel in 45 Minuten selber machen

 

+++ Update: Dieses Tutorial wurde komplett überarbeitet +++

+++ Die Neuauflage findet ihr hier, viel Spaß! +++

 

 

Die ursprüngliche Version gibt's natürlich auch weiterhin hier im Folgenden. Ein Blick auf die neue lohnt sich aber, versprochen: Eine ausführlichere Anleitung und mehr Details inklusive! :)

 

Seit geraumer Zeit sind sie zurück und wieder salonfähig: die guten alten Turnbeutel. Praktisch, schick und vor allem: wahsinnig einfach selber zu machen! So kann man zu jedem Outfit seinen persönlichen Lieblingsturnbeutel nähen. Oder zumindest einen. So, und jetzt kommt auch heraus, wofür ich mir letztens den Stoff selbst bedruckt habe - nämlich, um daraus ein paar Turnbeutel zu nähen. Der Test-Beutel ist schon mal fertig - und die nächsten beiden folgen in Kürze. Und wer weiß, vielleicht hab ich ja mit den nächsten beiden noch ein bisschen mehr vor..? :) 

 

Wer sich einen Turnbeutel selbst nähen möchte, für den folgt hier die Anleitung. Ist wirklich ganz einfach und in etwa einer Dreiviertelstunde fertig (zuschneiden exklusive).

 

Das sind die Zutaten für den selbst genähten Turnbeutel:

  • ein rechteckiges Stoffteil, je nach gewünschter Größe ca. 40x100cm groß. Tipp: entweder einen etwas festeren Stoff benutzen oder dünne Stoffe zweilagig nähen, das hält den Beutel später etwas besser in Form
  • 2 Stück Kordel, jeweil 150cm lang (ihr findet nicht die passende Farbe? Einfach selbst die gewünschte Farbe stricklieseln)
  • Ösen 14mm & Werkzeug, z. B. von Prym

 

1. Nach dem Zuschneiden versäubern

Ich habe einen Stoff benutzt, der zum Ausfransen neigt und musste daher unbedingt die Stoffkanten versäubern. Es empfiehlt sich aber auch bei weniger stark ausfransenden Stoffen, einmal alle Kanten mit einem Zickzackstich abzusteppen. Danach mit einer Stoffschere dicht an der Naht entlang (ca. 1mm bis zur Naht) abschneiden. 

 

2. Marken setzen

Als nächstes den Stoff längs mit den rechten Seiten aufeinander zusammenklappen - also auf 50x40cm. An der oberen Seite soll in einem der nächsten Schritte ein Tunnelzug für die Kordeln entstehen. Dafür nun auf beiden Seiten des Beutels eine durchgehende Linie mit Schneiderkreide bei 9cm von oben ziehen. Diese Linie brauchen wir 1. als Marker, um im nächsten Schritt nicht weiter nach oben durchzunähen und zum anderen als Hilfslinie, wenn dann der Stoff für den Tunnelzug in Form gebügelt wird. 

 

3. Seiten nähen

Dann werden die Seitenteile des Beutels genäht. Jeweils mit einem geraden Stich von der oberen Markierung bis ganz unten nähen. 

 

4. Nähte auseinander bügeln & Tunnelzug vorbereiten

Als nächstes müssen die Nähte schön platt auseinander gebügelt werden. Wenn der Stoff es verträgt, ruhig schön mit ein bisschen Dampf arbeiten, damit die Nähte schön platt bleiben später. Dabei auch nicht den oberen, noch nicht genähten Teil des Beutels vergessen, der später der Tunnelzug wird. Dieser muss genauso in Form gebügelt werden.

 

Nach dem Bügeln kommt die durchgezogene Linie zum Einsatz. Von der oberen Kante den Stoff bis zur Linie herunterklappen und die Umschlagkante gut bügeln. Jetzt kann man schon sehen, dass hieraus ein Tunnelzug entsteht.

 

5. Tunnelzug nähen

Jetzt wird der Tunnelzug genäht. Man kann eine Naht machen, ich finde es aber praktischer, den Tunnelzug auf der Vorder- und Rückseite des Beutels einzeln zu nähen. Etwa 3,5 cm von Rand entfernt mit einem geraden Stich beide Seiten nähen. Damit ist der Tunnel fertig.

 

6. Kordeln einfädeln

Jetzt kann der Beutel endlich auf rechts gedreht werden! Dann die Kordeln einfädeln. Normalerweise nehme ich eine große Sicherheitsnadel zum einfädeln in Tunnelzüge, aber wer ähnlich unordentlich ist wie ich und keine findet, kann alternativ auch einfach eine Haarnadel benutzen - geht super! Die erste Kordel durch beide Tunnelzüge ziehen und bei der zweiten Kordel auf der anderen Seite anfangen, so dass am Ende auf jeder Seite zwei Kordeln herausschauen. So lässt sich der Beutel ganz leicht auf- und wieder zuziehen. 

 

7. Ösen anbringen

Das ist der Lieblingsteil für die Nachbarn: eine Markierung auf beiden unteren Ecken des Turnbeutels machen. Meine habe ich bei ca. 3x3cm von den Rändern gesetzt und dann nach Anleitung die Ösen aufgehämmert. Am besten benutzt man einen kleinen Holzklotz als Unterlage - ich hatte ohne ein wenig Angst um meinen Tisch. 

 

8. Kordeln verknoten

Nun die Kordeln durch die Ösen ziehen. Wichtig natürlich, bei beiden Ösen darauf zu achten, dass die Kordel jeweils von der gleichen Seite durchgezogen wurde. Dann einen dicken Dreifachknoten machen, sodass die Kordeln nicht mehr durch Ösen rutschen können. Ruhig einmal doll ziehen und testen, ob der Knoten standhält - schließlich soll ja später auch mal ein bisschen was in den Beuteln transportiert werden. Sonst einfach noch einen Extraknoten machen. 

 

Und das war's! Fertig ist der Turnbeutel. Und jetzt ab zum Sport. Oder zum Shopping. Oder in den Club. Kann man ja zum Glück überall mit hinnehmen. Viel Spaß damit! 

 


Kommentare: 3 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    tjorben (Donnerstag, 05 Mai 2016 21:16)

    hallo, supi tolle anleitung. War auf der letzten Turnbeutelpartie der letzte Schrei. Ich habe aber noch eine Frage: kann ich auch Korkknöpfe mit anknöppeln und weist du, ob es auch Hanfkordeln gibt?

    Ganz liebe Grüße,
    Euer Tjorben

  • #2

    Rossi (Donnerstag, 01 Dezember 2016 15:10)

    Hi!

    Wie dick sollte die Kordel sein?
    4,5,6 mm?

    LG, Rossi

  • #3

    Svenja (Donnerstag, 01 Dezember 2016 15:29)

    Hallo Rossi!
    Ich persönlich finde es bei den Kordeln immer besser, wenn sie etwas dicker sind. Also zwischen 6-9mm, das macht es schön stabil und die Kordeln schneiden nicht so ein. Richtig breite findet man zum Beispiel gut bei www.stoffundstil.de – für ein neues Projekt hab ich gerade diese hier bestellt: https://www.stoffundstil.de/naehzubehoer/band/schnur-8-mm-schwarz-5-m

    Liebe Grüße
    svenja