Projekt: selbst designter Traumpullover

 

Im Herbst vor drei Jahren habe ich mich verliebt – und zwar in einen unglaublich schönen Strickpullover, der mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Entdeckt habe ich ihn auf der Straße in Berlin, klar, irgendwo in Kreuzberg natürlich, an einer mindestens genauso schönen Frau. Der Pullover war hellgrau, ein bisschen Oversized und sah unglaublich gemütlich und edel gleichzeitig aus. Seit diesem Tag habe ich mir fest vorgenommen, einen ähnlichen Pullover selbst zu stricken. Die ersten Anläufe der vergangenen Jahre waren – wie ihr euch jetzt wahrscheinlich denken könnt – nicht von allzu großem Erfolg gekrönt, sonst hätte ich ja hier schon längst davon berichtet. Jetzt steht mein absoluter Traumpullover aber wieder oben auf meiner ToDo-Liste. Und um mich selbst ein bisschen mehr unter Druck zu setzen, das Ding diesmal auch wirklich zu schaukeln, werde ich euch ab jetzt regelmäßig über den Entstehungsprozess auf dem Laufenden halten. 

 

Natürlich aber nicht nur, um mich ständig in Zugzwang zu halten, sondern auch, um mit euch meine Herangehensweise an so ein neues Projekt zu teilen und natürlich auch, um von euch zu hören, wie ihr solche neuen Herausforderungen anpackt. Vielleicht können wir uns ja gegenseitig damit ein bisschen unter die Arme greifen. 

 


 

Genauer gesagt sollte diese erste Episode "Inspiration und Muster-Recherche" heißen, denn das mit der Inspiration war ja verhältnismäßig einfach. Erst das Mädel in Berlin. Dann hallo, Pinterest! Auf meinem Pinterest-Board Knitting Patterns and Ideas habe ich zahlreiche Pullover gesammelt, die “meinem” Pullover ähnlich waren oder zumindest mit derselben Technik gestrickt wurden. Der zweite Schritt war also: Herausfinden, was für eine Art von Strickmuster das ist und dann schnellstmöglich die richtige Technik aneignen. Leichter gedacht als getan. Bis dato hatte ich noch nie etwas in einem ähnlichen Muster gestrickt und musste erstmal ein bisschen bei ravelry im Forum suchen und bei Strick-affinen Freunden nachfragen, was das wohl für ein Muster sei. “Hmmmm, könnte was mit Patent oder Halbpatent sein”, hieß es, und siehe da – die nächste Google-Suche war schon vielversprechender. Ein bisschen wenigstens.

 

Denn wie ich herausfand, war die Technik zwar genau das, was ich brauchen würde, es gab allerdings kaum einen Anwendungsfall, der meinem gesuchten Beispiel annähernd nahe kam. Ich fand zahlreiche Mützen, Schals und andere Accessoires im Patentmuster, mit aufwändigen Blattmustern, zweifarbigen Effekten und anderen, mich als blutigen Anfänger auf den ersten Blick enorm einschüchternden Verschnörkelungen. Und mal abgesehen davon, dass ich das für wahnsinnig kompliziert hielt, gefiel mir das meiste noch nicht mal, und so setzte sich die Recherche erstmal weiter fort.

 

"Es kann doch nicht so schwer sein, was einfaches zu finden…"

 

Die Optionen, die ich an Anleitungen gefunden habe, waren also unterm Strich nur folgende: Entweder zwar sehr schöne, aber auch sehr simple Schals im Patentmuster oder wahnsinnig verschnörkelte Mützen mit kompliziert aussehenden Blattmustern. Nichts dazwischen. Dabei wusste ich nach meiner Muster-Recherche immerhin schon, dass ich die gewünschten Strukturen meines Traumpullis mit Zu- und Abnahmen im Vollpatent erzeugen konnte. Es konnte doch nicht so schwer sein, genau dafür mal eine Vorlage zu finden?! Hmm, scheinbar doch.

 

 

Am Ende stellte ich also fest, dass ich hier mit Learning by doing an einem Gesamtstück, wie ich eigentlich am liebsten gehabt hätte, nicht vorwärts kommen würde, sondern über das Erlernen der einzelnen Techniken. Na gut.

 

Soweit erstmal zum Auftakt. Beim nächsten Report erzähle ich dann weiter. Zum Beispiel wie ich Stück für Stück die notwendigen Techniken gelernt habe, zwischendurch fast verzweifelt wäre und wie es dann endlich KLICK gemacht hat.

 

Bis dahin!

 

 

Hintergrund- und Titelbild: Victoria Bilsborough via Unsplash


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